Alpiner Fels - Zillertal

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Zwei (Deppen) mal zwei (Punkte) im Zillertal

Was macht man mit einem brauchbaren Wochenende, wenn man was erleben, aber dazu nicht zu weit fahren will? Da der Edi dabei ist werden wir wohl Pause-Punkte sammeln. Warum also nicht ins Zillertal? Da stehen gleich vier zur Auswahl und man kann locker in 1,5 h hin düsen…

Geplant, getan: spät morgens, also um 6 Uhr, schmeißen wir die Räder in die Karre und los geht’s. Der Grundschartner mit seinem Nordgrad (Mitterer-Grad) wartet. Warten tut auch ein Tiroler Dirndl und kassiert die Maut zum Zillergrund. Tja, besser doch früher aufstehen. Die Räder deponieren wir auf dem Abstieg. So spät am Morgen traue ich mich leider nicht, die gesperrte Schotterstrasse bis zur Kainzenalm zu befahren, also warten die Räder ‚in der Au’. Bis wir loskommen, ist es eher gegen 9 Uhr und wir ernten skeptische Blicke, als wir unser Ziel einem Einheimischen verkünden. Dafür verlaufen wir uns auf den ersten 500 m: die bequeme Strasse endet nach 100 Hm vor einem Stollen… gehen Sie in das Gefängnis, gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie nicht 2000,- DM ein… Als nächstes halten mich die Heidelbeeren auf: blau leuchten sie durchs grüne Gestrüpp am Wegesrand, da muss man zugreifen! Der Weg schlängelt sich durch den steilen Hang bevor sich ein herrliches Hochtal öffnet. Im Hintergrund der Sockel des mächtigen Grundschartners, der Gipfel ziert sich noch mit einem Wolkenkranz. Hier oben wird noch Käse gemacht wie vor Jahrhunderten, alles Handarbeit. Wie sich das wohl rechnet? Oder gibt’s da extra EU-Zuschüsse für jeden Graßhalm über 2000 m? Wir sollten eigentlich auf der linken Talseite hoch und dann zum Fuß des Grats queren, aber vom Weg nichts zu sehen. Wir gehen direkt, durch eine recht steile Schuttrinne. Naja, es geht vorbei. Wir klettern noch ein Stück auf dem leichten Grat. Als er schärfer und steiler wird, legen wir Kletterschuhe, Seil, Gurt an. Über uns zieht der Granit bis in den inzwischen blaueren Himmel, links und rechts geht’s steil abwärts auf herrlich zerschrundene Gletscher(-reste). Ich überlasse Edi den Vortritt. Als das Seil aus ist, steig ich auch los. Flott geht’s dahin, ein Genuss: fester, griffiger Granit, alpines Ambiente und ein gut gelaunter Edi – bisher alles richtig gemacht! Drei Steilaufschwünge weiter lauert auch schon die Schlüsselstelle. Hier hat Arne bei seinem Solotrip “halt mal in den Haken gegriffen”. Edi überlegt und tut’s ihm dann gleich. Stand! Na, dann kann ich ja sorglos die Stelle ausbouldern. Sie ergibt sich tatsächlich erst nach 3 mal rauf und runter klettern, eine biestige 6+! Der Rest vergeht wie im Fluge: einmal muss Edi noch Stand beziehen, es ist nie wirklich schwer, immer mal wieder Haken und gute friend- Stellen, nur 2 - 3 mal ein bisserl plattig…

Das gemeinsam Gehen hat einen Nachteil: ich hab keine Ahnung, wie lang der Grat wirklich ist. Aber beim Stadler- Markus gibt’s ein Topo, dem glaub ich einfach: 600 m in 3 SL, müssen wir uns nicht schämen! Der Abstieg ging wider Erwarten problemlos: 25 m abseilen, dann über Blöcke und Gletscherschliff. Wir haben das rechte Kar genommen: man sieht mit viel Phantasie den Anfang oder das Ende des Pfades auf einem Wiesenrücken rechts unten. Die ganzen Hm wieder runter… und dann noch die Forststrasse, ächz. Im Wald und auf der Wiese springen die modernen Alpinisten rum: mit einer dicken Matte machen sie sich’s bequem und ab und zu versuchen sie sich an den dicken Brocken. Die letzen 5 km sind dafür sehr entspannt: einfach rollen lassen. Der Tag ist noch nicht vorbei: wir toben uns noch in den ewigen Jagdgründen aus: Ein fantastischer Klettergarten aus riesigen Granitblöcken, links und rechts des glasklaren Flusses - herrlich!

Abends gibt’s noch ne Überraschung: der für morgen geplante Fußstein fußt gar nicht im Zillertal - sondern am Brenner! Aber statt 80 km Fahren stehen wir lieber ein bisserl früher auf: dann sind’s halt ein paar Hm mehr. Etwa +1200 und -600 vom Schlegeis-Speicher, und die ziehen sich am nächsten Morgen: den herrlichen, aber flachen Weg zur Olpererhütte, Genussfrühstück mit Sonnenaufgang überm Rund von Möseler, Trunerkamp und Hochfeiler, dann zunehmend weglos auf den Geltscher (hier versuchen die Sommerskigebietsbetreiber die Klimaerwärmung bzw. zumindest den Gletscherschwund) mittels weißer Folien einzudämmen – ein trauriger Anblick!

Endlich die Scharte! Von der Geraer Hütte zieht eine Schlange hier rauf: alles Olperer-Nordgrad- Aspiranten! Die gucken jetzt doof, als wir an ihnen vorbei gen Tal rauschen! Wir sind aber doch nicht alleine: eine Vierergruppe zweigt mit uns ab und sucht sich durchs Spaltenlabyrinth den Weg zum Fußsteinfuß. Dort gucken auch welche doof, und zwar wir: der Bergschrund ist weit offen und nur ca. 100 m links des mutmaßlichen Einstiegs übersteigbar. Eine 100 m Querung auf 50° Blankeis ohne Pickel und Schrauben? Andererseits: wenn wir vom Brenner aufgestiegen wären, hätten wir evtl. nicht mal die Steigeisen. So hat alles auch sein Gutes. Auch die Vierergruppe, die uns um die Bergeinsamkeit bringt: die hat nämlich Schrauben! Da klicke ich mich mit ein und erreiche etwas wackelig den Eis-Felsrand. Mit der Eisrippe in der Hand hangl ich mich weiter, Edi fürchtet sich nach. Eine Schlinge über eine Eisspitze, und irgendwo im glatten Gemäuer ein friendtauglicher Riss – nicht gerade üppig! Bin daher nicht allzu traurig, das harte Eis gegen den brüchigen Fels des Einstiegsbandes zu tauschen. Auf dem geht’s ca. 150 m rechts und leicht abwärts, schön exponiert, bis 2 Bohrhaken den Einstieg markieren. Der Fels ist kalt aber toll: plattig, ein paar Bänder, kaum Risse, recht sicherungsunfreundlich! Da freut man sich über die gebohrten Stände, wenn man sie findet… Heute darf ich alles vorsteigen, es werden diesmal eher 6 gemeinsame SL. Eine heikle Platte bleibt im Gedächtnis, ebenso ein steiler Fingerriss. 5+ kommt schon hin, dazu anhaltend um die 4.

Am Gipfel sitzen wir lange in der Sonne: kein Wunder, der Abstieg ist lang, tief und mit Gegenanstieg. Die sehr brüchige und steile Westseite geht’s gut markiert abwärts, dann müssen wir über übles Blockgelände queren. Ein aufgelassenes Bergwerk reckt seine rostigen Finger in den blauen Himmel, die Sonne brennt und wir leiden die 300 Hm Gegenanstieg hinauf. Kein Wunder, 4000 Hm in den Knochen… Zum Glück gibt’s wieder Heidelbeeren und einen gurgelnden Bach gegen den Durst. Am Auto angekommen und mit Ovomaltine voll gepumpt sind die Strapazen vergessen. Was bleibt, ist dieses zufriedene Gefühl, ein schönes Bergabenteuer erlebt zu haben und zumindest bis Mittwoch den Bürostuhl genießen zu können. Und dann kann man ja auch schon wieder das nächste Abenteuer planen.

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